Schutzhütte seit 11. Juli 1909

1880 Der Ursprung der Alm geht auf den Besitz von Moar zu Viersch, einen Bauer aus Pardell zurück. Das Land geht laut Grundbuchunterlagen und Kaufvertrag am 14. Dezember 1880 auf Michael Kerschbaumer über. [1][3]

1898     Erbauung der Almhütte mit Unterstand für Almtiere. Eine Jahreszahl befindet sich in Stubentäfelung an der Decke in der kleinen
Stube wieder (gemutmaßt). In der daneben liegenden schon bestehenden Senna, wurde Latschenöl aus den umliegenden Latschenwäldern hergestellt. Das Wort Kapatsch hat seinen Ursprung aus dem alpenromanischen campatsja und bedeutet “größeres Almwiesengelände” oder Viehleger vor der Almhütte”. Deshalb die bei den Einheimischen läufige Bezeichnung der Hütte als “Kapatsch”. [1][3]

1908 Eine Verhandlungen am 11. Dezember 1908 zwischen dem D.u.Ö.A.V. (Deutscher und Österreichischer Alpenverein) und der Gemeinde Latzfons über einen Hüttenbau an der Kassianspitze liefen erfolglos. Ein alternativer Hüttenplatz soll gesucht werden und die Hütte soll Klausner Hütte heißen. [2]

1908     Der D.u.Ö.A.V. Sektion Klausen, erwirbt die Gebäude samt 28 Hektar Wald und Weidefläche mit nachgereichtem Kaufvertrag am 8. August 1909. Zudem wurde die Almhütte zur Unterkunftshütte mit 14 Betten umgebaut. [1][3]

1908, Gemälde [1]

1908 - 1915 [5]

1909 Zur Hütteneinweihung werden Einladungen gedruckt und ein Festprogramm organisiert. Archivtitel: Einladung zur Einweihung der Klausner Hütte am 11. Juli 1909. [4]

1909 Tiroler Volksblatt, Seite 4 am 17. Juli 1909: “Klausen 14. Juli. (Die Eröffnung der Klausenerhütte.) Am Sonntag, den 11. d.M., wurde am Fuße der 2583 Meter hohen Kassianspitze ob Klausen in einer Höhe von 1920 Meter die Klausenerhütte durch den hochw. Herrn Pfarrer Oberprairer von Latzfons eingeweiht und dann in feierlicher Weise eröffnet. Am Vorabend fand ein kleines Fest in der „Alten Post” zu Klausen statt, zu welchem eine ansehnliche Zahl Festgäste und Alpenfreunde erschienen waren. Auch zur Eröffnungsfeier hatten sich trotz der schlechten Witterung viele Gäste eingefunden. Die neue Hütte, der Alpenvereinssektion Klausen gehörig, bietet einen weiten Ausblick ins malerische Eisacktal und auf die Dolomiten, die in großen Bogen den östlichen und südlichen Horizont umsäumen. Die Hütte, welche von Klausen aus über das Dorf Latzfons bequem in vier Stunden zu erreichen ist, hat zwar bescheidenen Umfang ist aber gut eingerichtet. Im Erdgeschoss sind zwei Schlafzimmer, wovon das kleinere eine gemütliche Täfelung hat, und die große, helle Küche, im ersten Stockwerk sind die Schlafzimmer mit zusammen acht Betten und acht Matratzenlagern. Das Haus hat Azetylenbeleuchtung und eigene Wasserleitung. Den Bau führte Maurermeister Steinmann aus, die Tischlerarbeiten lieferte Nußbaumer, die Tapezierarbeiten Bachlechner, die Licht- und Wasserinstallationen Löblich. Die Hausapotheke widmete Stadtapotheker Karl Bacher in Klausen.”

Tiroler Volksblatt, 17. Juli 1909

 

1912 Die Klausner Hütte wird als erste Hütte Südtirols auch im Winter betrieben [13]

1909 - 1915 [6]

1908 - 1931 [7]

1920 Brixener Chronik, Seite 3 am 20.05.1920: “Mitteilungen aus Klausen. Am Pfingstsamstag wird die Klausnerhütte ober Latzfons und unter der Kassianspitze wieder eröffnet. Dieselbe ist nach den verschiedenen Einquartierungen, die sie hatte, wieder in den besten Stand gesetzt worden. Die Wirtschaft übernimmt wieder Herr Vallazza, der sie zu aller Gäste Zufriedenheit schon vor dem Kriege hatte und der jetzt auch Bewirtschafter des Rittnerhornhauses ist.”

Bewirtschafter und Bergführer Benjamin Vallazza [15]

Brixener Chronik, 20.05.1920

1924     Der gesamte Besitz ging an die C.A.I. (Club Alpino Italiano) Sektion Bozen [14]

1928     Erstmaliges verpachten der Hütte [3]

1908 - 1931 [8]

1931 [9]

1947     Die Klausner Hütte wurde an die C.A.I. Sektion Klausen übergeben. Damit die Hütte nach erheblichen Kriegsschäden weiter betreiben werden konnte, musste sie vollständig saniert und modernisiert werden. [1][3]

1950er, Ausflug zur Klausner Hütte [1]

1950er, Ausflug zur Klausner Hütte [1]

1960     Nach der Neuordnung der C.A.I. Sektionen wurde die Klausner Hütte an die C.A.I. Sektion Bozen zurückgegeben. [1]

1962     Baubeginn für Hüttenanbau mit großer Stube. [14]

1963     Erbauung der Fahrstraße durch die Runggerer Bauern bis zur darüber liegenden Saltnerhütte. [14]

1980er [10]

1980er [11]

1998     Erneuerung der Quellfassung und Umbau des Gastraumes [1]

1990er [12]

 

2009     Erneuerung der Theke im Speisesaal und der sanitären Anlagen [3]

2017     Errichtung einer neuen Panoramaterrasse [3]

Hüttenwirte der Klausner Hütte

1920 Benjamin Vallazza

1969 - 2006 Toni Masoner und Rita Winkler [3]

2007 - 2012 Alberta Brunner [3]

2012 - 2016 Robert Ramoser [3]

seit 2017 Monika und Helmuth Obrist

2015

 

Wir würden die Chronik der Klausner Hütte gerne mit Text und Bild erweitern und pflegen. Die Hütte hat schon viele Wanderer, Pächter, Wirte und Übernachtungsgäste gesehen. Falls Sie weitere Bilder, Informationen oder Erinnerungen haben, würden wir uns sehr freuen, wenn wir sie verwenden dürfen. Bitte melden Sie sich unter klausnerhuette@gmail.com. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Quellenangabe
[1] Gemeinde Klausen, "Clausa", o.A., A. Weger, Bozen, 2022
[2] www.historisches-alpenarchiv.org, 05.01.2022
[3] Gemeinde Klausen, "Clausa", o.A., A. Weger, Brixen, 2022
[4]
www.historisches-alpenarchiv.org, 05.01.2022
[5]
www.historisches-alpenarchiv.org, 05.01.2022
[6]
www.historisches-alpenarchiv.org, 05.01.2022
[7]
www.cartolinedairifugi.it, 05.01.2022
[8]
www.cartolinedairifugi.it, 05.01.2022
[9]
www.historisches-alpenarchiv.org, 05.01.2022
[10]
www.cartolinedairifugi.it, 05.01.2022
[11]
www.cartolinedairifugi.it, 05.01.2022
[12]
www.cartolinedairifugi.it, 05.01.2022
[13]
www.historisches-alpenarchiv.org, 03.02.2022
[14] Bildungsausschuss Latzfons, "Latzfons, D`rhuama in Flatzpis", o.A., Druckerei A. Weger, Brixen, 2014
[15] Südtiroler Landesverwaltung Fotoarchiv , 27.05.2023